6. Bundeskongress Gender-Gesundheit
Zielsetzung
Medizinischer Fokus
Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen zählen zu den sog. Volkskrankheiten und stehen bei den Todesursachen an erster Stelle, wobei Krebserkrankungen den zweiten Platz einnehmen. Zu einer gezielteren und effizienteren Gestaltung von Prävention und Vorsorge können Erkenntnisse der geschlechterspezifischen Medizin beitragen.
Der Bedarf ebenso wie die Ansprache für Angebote zur Prävention oder Vorsorge kann sich nach Geschlecht unterscheiden, aber auch Laborwerte und ihre Referenzgrößen gilt es in den Blick zu nehmen, um Maßnahmen rechtzeitig und gezielt zu ergreifen. Abhängig vom Hormonstatus oder den physiologischen Voraussetzungen zeigen sich Unterschiede, die z.B. den Blutdruck bestimmen. Soziokulturelle Prägungen können zusätzlich eine Rolle dabei spielen, inwieweit Vorsorgeangebote wahrgenommen oder das eigene Krankheitsgeschehen ernst genommen werden.
Gesellschaftlich-politischer Fokus
Inwieweit eine geschlechtersensible Perspektive in den verschiedenen Institutionen des Gesundheitssystems, der Krankenkassen, Ärztekammern, Kassenärztlichen Vereinigungen und Kliniken oder in der Lehre integriert werden konnte und kann, hängt nicht zuletzt auch von der paritätischen Besetzung in Führungspositionen ab.
Auf ihrem Weg zur Fachärztin haben Frauen mit Kinderwunsch deutlich mehr Steine zu überwinden als ihre männlichen Kollegen, da sich die Weiterbildungsordnung noch eher an einem männlichen Karriereverlauf orientiert und sich der Karriereeintritt für Frauen damit verspäten kann. Während Vorstandsposten bei Krankenkassen, auch dank des Führungspositionsgesetztes II, vermehrt mit Frauen besetzt werden, tun sich manche Gremien der Selbstverwaltung noch schwer, für eine entsprechende Parität zu sorgen.